Nach dem Hopfenmarktbericht von BarthHaas wird weltweit eine durchschnittliche bis leicht überdurchschnittliche Hopfenernte erwartet. Durch die Covid-19-Delle in der Hopfennachfrage wird es mit der Ernte 2020 zu einem Überschuss an Hopfen kommen. Für Deutschland wird mit einer Menge von 48.818 t (48.472 t im Vorjahr), für die USA mit 53.175 t, weltweit mit ca. 130.000 t Rohhopfen bzw. 13.000 t Alphasäure gerechnet.
Ausweitung der Anbauflächen
Weltweit ist die Anbaufläche für Hopfen in 2020 auf 62.644 ha angewachsen. In Deutschland stieg sie netto um 289 ha, wobei die Sorten Herkules (+162 ha), Perle (+149 ha) und Hallertauer Tradition (+100 ha) die größten Flächenzuwächse verzeichneten. Reduziert wurde vor allem der Anbau von Saphir (-42 ha), Magnum (-35 ha) und Amarillo (-30 ha).
Offizielle Ernteschätzung 2020 für Hopfen in Deutschland (durchgeführt 20.-25. August 2020; Quelle Tab.: BarthHaas Hopfenmarkt Bericht)
Tschechien und die übrigen europäischen Erntegebiete erwarten gute Durchschnittsernten.
In den USA verzeichnen Citra und Mosaic ein Plus von 1.600 ha, zu Lasten der weniger gefragten Aromasorten Cascade, Chinook und Centennial. Die Anbaufläche der Hochalphasorten hat 2020 wieder abgenommen. Aromasorten bringen höhere Erlöse. Insgesamt stieg die Anbaufläche in Washington, Idaho und Oregon um 1.064 ha (+4,6%).
Ernteerwartungen
Die weltweite Gesamternte wird auf ca. 130.000 t Rohhopfen bzw. 13.000 t Alphasäure geschätzt, die größte seit 1997. Die Nachfrage nach Bier dürfte wegen Corona weltweit um 8 bis 14 Prozent zurückgehen. Es wird erstmals seit sieben Jahren wieder ein Überangebot an Hopfen geben. Wie sich dies auf die Preise auswirkt, bleibt abzuwarten. Bei einigen Sorten wird es bei einem knappen Angebot bleiben, wie z.B. bei australischen Hopfen oder bei Neuzüchtungen wie Talus. hy