2018 kam es zu zwei Treffen der Obmannschaft. Sie fanden im Rahmen des Jahrestreffens von Sveriges Bryggmästare Förening (SBF = schwedischer Braumeisterverein) vom 19. bis 22. April in Brüssel und beim SBF Herbststammtisch in Vårby (Stockholm) am 25. Oktober statt.
Auf Tuchfühlung mit Geuze, Lambic und Kriek
Wie werden traditionelle belgische Biere Gueuze, Lambic oder Kriek hergestellt? Welche Geschmackserlebnisse sind möglich? Diesen Fragen wurde bei einem Besuch der Brasserie Cantillon in Brüssel detailliert nachgegangen. Die Mehrzahl der Teilnehmer hatte bisher weder Verkostungserfahrung mit diesen Biertypen, noch hatte man jemals ein Kühlschiff zu Gesicht bekommen, weshalb sich für viele eine völlig neue Welt erschloss. Die Bandbreite der Verkostungseindrücke reichte entsprechend von negativen Kommentaren bis zu seliger Verzückung.
Größere Einigkeit herrschte beim Besuch eines Schokoladenherstellers und der Verkostung traditioneller belgischer Pralinen. Ein Besuch des EU-Parlaments durfte natürlich nicht im Programm fehlen, wo die interaktive EU-Ausstellung über die Geschichte der EU und die Funktionsmechanismen des Parlaments erkundet wurde. Sightseeing in Brüssel und zwei brautechnische Vorträge über die Geschichte der Kulturhefe und über Filtrationstechnik rundeten das Programm ab. Den krönenden Abschluss des Jahrestreffens bildete das Bankett in Brewers House.
SBF-Herbststammtisch mit Jahrestreffen
Zum Herbststammtisch hatte dieses Mal Spendrups nach Vårby eingeladen. Die dortige Braustätte ist zwar mittlerweile geschlossen und war zum Zeitpunkt des Herbststammtischs gerade im Abriss begriffen, aber glücklicherweise hat man die Versuchsbrauerei in das weiter bestehende Verwaltungsgebäude hinübergerettet. Diese konnten wir ausgiebig besichtigen und viele dort hergestellte, leckere Biere verkosten. Vorher berichtete der beim Jahrestreffen neu gewählte SBF-Vorstand über seine bisherige Tätigkeit.
Der Tradition entsprechend wurde die Zusammenkunft von Viking Malt mit den Berichten zur Braugerstenqualität und den zu erwartenden Perspektiven für die daraus hergestellten Malze abgerundet. Diesmal war das aufgrund der Wetterkapriolen und des Klimawandels noch spannender als sonst. Es bleibt abzuwarten, ob alle Brauer die richtigen Lehren daraus ziehen. U. Leibfacher